Ein Mauerwerk hat besonders im erdberührten Bereich ständig mit einer natürlich vorhandenen Feuchtigkeit zu tun. Das Grundwasser steigt an oder Sickerwasser staut sich. Ist das Mauerwerk nicht fachmännisch abgedichtet oder ist die Dichtung defekt, kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen, die zu weitreichenden Problemen führen kann. Die Bausubstanz wird angegriffen, durch weitere Einflüsse, wie zum Beispiel Bakterien oder Schimmel, entstehen hohe gesundheitliche Risiken. Diese können bei Allergikern oder Kindern sogar lebensbedrohlich werden.

Die richtige Mauerwerksabdichtung schützt vor weiteren Schäden und Problemen

Was aber setzt einem Bauwerk wirklich zu. Wie kommt die Feuchtigkeit in den Raum und die Wände und wie kann man solchen Problemen vorbeugen? Welche Mauerwerksabdichtung macht Sinn?

Eine häufige Ursache bei Feuchtigkeit im Wohnraum ist eine Regen- oder Spritzwasserbelastung. So können schadhafte oder fehlende Sockelabdichtungen für Feuchtigkeit in der Wohnung sorgen.

Ein größeres Problem ist die sogenannte hygroskopische Feuchte. Hier setzen sich Salze in der Wand fest und nehmen zusätzliche Feuchte aus der Luft oder der Umgebung auf und lagern sie im Mauerwerk ein. Man spricht hier auch von Hygroskopizität. Ein weiteres großes Problem bei Feuchtigkeit ist die Kondensation. Hier bildet sich in kälteren Wandbereichen, meist an Außenwänden und in den Ecken Kondenswasser. Ursächlich dafür ist eine Wärmebrücke. Wenn Feuchtigkeit von außen eindringt, handelt es sich meist um Stau- oder Grundwasser. Hier ist offensichtlich die Außenabdichtung defekt oder fehlt komplett. Fehlt die Horizontalsperre, kann Feuchtigkeit in den Wänden hochsteigen.

Schädliche Salze entstehen durch eingedrungene Feuchtigkeit oder sind Ergebnis von chemischen Reaktionen. Sie sammeln sich in den vorderen Wandzonen an  und fördern die Wasseraufnahme. Das kann schlimme Folgen für die Bausubstanz und das Raumklima haben. Es entstehen Wassereinlagerungen und mechanische Schäden, die durch Kristallisation hervorgerufen werden. Unentdeckte Feuchtigkeit führt im Winter zu Frostschäden. Ohne eine ausreichende und fachmännische Mauerwerksabdichtung entsteht ein Kreislauf, der die Feuchtigkeit in Mauern und Bodenplatte stetig erhöht.

Fachmännische Mauerwerksabdichtung und Schadensbeseitigung

Wer zielgerichtet und auf lange Sicht gegen Feuchtigkeit vorgehen möchte, der muss zuerst für eine exakte Schadensaufnahme und eine aussagekräftige Analyse des Bauzustands sorgen. Danach können die unterschiedlichen Möglichkeiten der Mauerwerksabdichtung in Erwägung gezogen werden. Dazu zählen:

1. Rissverpressung

Durch Risse in den Mauersteinen kann Feuchtigkeit unkontrolliert ins Mauerwerk eindringen. Die Risse lassen sich mit unterschiedlichen Injektionsverfahren und durch Einbringen von Kunstharz schließen.

2. Horizontalsperren

Damit ein kapillarer Feuchtigkeitstransport unterbunden und aufsteigende Feuchtigkeit verhindert werden kann, stehen verschiedene Möglichkeiten der Horizontalsperre zur Verfügung. Die Techniken nennen sich Schneide- oder Sägeverfahren, Maueraustauschverfahren oder Blecheinschlagverfahren. Auch Injektionen mit Kunstharz zählen zu den Horizontalsperren. Dazu muss die geschädigte Wand im Sockelbereich aufgebohrt werden. Danach schraubt man Packer in die Bohrungen. Durch diese wird eine ausreichende Menge Kunstharz eingepresst, um eine geschlossene und vollständige Abdichtungsebene zu erreichen.

3. Schleierinjektion

Bei großflächigen Durchfeuchtungen im Außenmauerwerk kommt häufig die Schleierinjektion zum Einsatz. Hierbei wird der durchnässte Bereich zunächst rasterförmig in ca. 20 cm Abstand durchbohrt. Durch die Einfüllstutzen drückt man einen Gelschleier zwischen Außenwand und Erdreich. Das Material härtet aus und wird zur gallertartigen Masse. Sie schützt künftig das Mauerwerk gegen die Nässe, die von außen eindringen möchte.

4. Flächeninjektion

Die Flächeninjektion ist ebenfalls eine Möglichkeit der Vertikalabdichtung. Auch hier erfolgt eine Bohrung in die nasse Außenwand. Durch die Bohrungen wird Zementsuspension in die Mauern gepresst. Dies geschieht so lange, bis die Mauer gesättigt ist und eine zuverlässige Abdichtungsebene erreicht wird.

Mit dem Drymat® System kann unter bestimmten Voraussetzungen auf horizontale Mauerwerksabdichtung vollkommen verzichtet werden da das elektrophysikalische Verfahren mittels eingebrachter Anoden selbst als sogenannte aktive Sperre wirkt. Dies erspart nicht nur Zeit, sondern so kann Drymat® Kosten bei der Mauertrockenlegung senken.